Konzepte für die Stärkung von Ortskernen und Innenstädten waren gefragt: Winfried Wilkens, Kreisrat des Landkreises Osnabrück, überreichte Anfang September den Gewinnerkommunen des Zukunftsfonds 3.0/Wettbewerb 2016/2017 im Museum am Schölerberg in Osnabrück feierlich ihre Urkunden sowie die Förderbescheide. Damit kann die Umsetzung von vielfältigen Online- und Offline-Maßnahmen zur Stärkung der Ortskerne und Innenstädte in acht Kommunen beginnen.
Alle zum Wettbewerb zugelassenen Bewerberkommunen konnten die Jury mit ihren Anträgen überzeugen und erhalten nun eine finanzielle Förderung für unterschiedlichste Maßnahmen zur Stärkung ihrer Zentren. Die Jury bestand aus Vertretern der IHK Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim, des Handelsverbands Osnabrück-Emsland, des Landkreises Osnabrück sowie weiteren Experten aus Praxis und Politik.
„Wie kann man auf heute veränderte Einkaufsgewohnheiten reagieren?“, nannte Wilkens eine der Fragestellungen, mit denen sich Geschäftsinhaber auseinandersetzen müssten. Entsprechend stand der Onlinehandel im Mittelpunkt des Wettbewerbs. Die lebendige und informative Präsentation der Zentren im Internet sei als Service für die Kunden heute unverzichtbar. Einige Kommunen setzten zudem auf eine Verbesserung des Einkaufserlebnisses im Zentrum, indem sie „Offline“-Maßnahmen an verschiedenen Immobilien oder umfassende Marketingkampagnen umsetzen wollten.
Der Landkreis Osnabrück fördert, unterstützt durch das Hamburger Planungsbüro CONVENT Mensing, mit dem Zukunftsfonds gezielt Maßnahmen zur Stärkung des Geschäftsbesatzes und der Aufenthaltsqualität in den Ortskernen und Innenstädten mit einem Zuschuss von 40 Prozent – insgesamt 80.000 EUR. Je 30 Prozent steuern die Kommunen und die privaten Eigentümer und Gewerbetreibenden bei, die die Maßnahmen kooperativ durchführen.
Dissen trat mit einem Konzept an, dass eine Marketingkampagne in den Vordergrund rückt. „Der Kauf vor Ort“ soll in den Fokus gerückt werden, nennt Ralf Sommermann von der Interessengemeinschaft Handel und Gewerbe e.V., die das Konzept gemeinsam mit der Stadt Dissen entwickelt hat, den Schwerpunkt. „Mehr Dissen – Einkaufen und Geniessen vor Ort“ wird der zentrale Slogan. Die Umsetzung erfolgt im kommenden Jahr. Darunter sind Maßnahmen, wie ein gemeinsamer Online-Auftritt des Dissener Handels, ein Offline-Einkaufsführer, eine gemeinsame Facebook-Seite oder die Installation eines freien WLANS in Dissens Innenstadt, um die Aufenthaltsqualität zu verbessern.
Die Dissener Kaufleute wollen vor allem sensibilisieren. Der zunehmende Einkauf im Internet hat spürbare Folgen für die Innenstädte. Sommermann: „Es sind doch nicht die großen Online-Händler, die ihre Steuer im Ort entrichten, Vereine unterstützen, Ausbildungsplätze vor Ort anbieten oder mit attraktiven Läden die Innenstadt beleben, sondern das sind die lokalen Anbieter vor Ort.“